Wir richten den Blick auf die spannenden Meilensteine, die im Jahr 2020 auf uns zukommen. Dafür schauen wir noch einmal in die Vergangenheit.
Der Baubranchenumsatz des vergangenen Jahres 2019 steigerte sich um 17,8 %. Auch die Beschäftigung in der Branche ist weiter um rund 20.000 Erwerbstätige auf 857.000 gewachsen. Die Anzahl an Bauvorhaben in Deutschland entwickelt sich somit konstant weiter. Wachstumstreiber ist weiterhin der Wohnungsbau, aber auch der öffentliche Bau hat sich zuletzt überdurchschnittlich intensiviert. Diese Daten stehen also deutlich für Wachstum, womit wir positiv auf das Jahr 2020 hinausblicken können. Erwartet wird aus heutiger Sicht ein nominales Umsatzplus von 4 bis 5 %, was einen Branchenumsatz von 370 Mrd. Euro bedeutet.
Einer der Gründe für den niedrigen Produktivitätszuwachs in der Baubranche von lediglich 2,8 % könnte die geringe Anwendung von digitalen Methoden wie beispielsweise BIM (Building Information Modeling) sein, welche bei nur 4 % liegt. Damit aber auch die Baubranche in Zukunft ein höheres Wachstum erreichen kann, hat der Bund die Initiative „Planen-Bauen 4.0“ gestartet. Diese soll die sukzessive Einführung von BIM in Bauprojekten fördern und langfristig die Effizienz der Baubranche sicherstellen.
Ihr Ziel ist es, allen an einem Bauprojekt beteiligten Parteien Zugang zu den Effizienzpotenzialen zu verschaffen, die durch Digitalisierung am Bau und insbesondere BIM erreicht werden können. Für öffentliche Infrastrukturprojekte wird BIM stufenweise eingeführt und ist ab 2020 verbindlich. Damit sollen Bauprojekte in einem effizienten Zeit-/Kostenrahmen realisiert werden, damit Überschreitungen des veranschlagten Budgets vermieden werden.
Ab 2020 sollen Unternehmen in allen neu zu planenden Projekten die Mindestanforderungen von BIM erfüllen. Dann müssen die Daten in Detailtiefe und Format definierten Standards entsprechen, im BIM-Abwicklungsplan (BAP) festgelegte Prozesse eingehalten und BIM-Kompetenzen durchgängig nachgewiesen werden. Unternehmen sehen durch BIM einem Zusatzwachstum von bis zu 3 % in diesem Jahr entgegen, welches grundlegend auf die Effizienzsteigerung, die mit dem Einsatz von BIM verknüpft ist, zurückzuführen ist.
Die positive Baukonjunktur wird besonders stark von Hoch- und Tiefbau, Baustoffen sowie Gebäudetechnik angeführt. Besonders die Gebäudetechnik profitiert von der digitalen Vernetzung.
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