In den zurückliegenden Artikeln unserer Blogreihe haben wir uns mit den Normstrategien von Porter beschäftigt. Wenn Sie nicht „zwischen den Stühlen“ sitzen wollen können Sie also entweder Ihre Leistung günstiger als alle anderen anbieten, oder aber sich einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Ihren Mitbewerbern erarbeiten.
Teil 1, 2 und 3 der Blog-Artikel-Reihen finden Sie hier.
Was ein Wettbewerbsvorteil ist, ein sogenanntes Alleinstellungsmerkmal (USP, kurz für unique selling proposition) haben wir auch behandelt, dass dieser aus Kundensicht zählt ist besonders entscheidend.
Abbildung 1: Strategisches Zielobjekt und strategischer Vorteil, eigene Darstellung
Sie haben in Ihrem Unternehmen eine SWOT Analyse durchgeführt und können nun anhand dieser Listen Ihre internen Stärken fördern, ihre Schwächen reduzieren, die externen Chancen nutzen und die Risiken begrenzen.
Daraus ergeben sich Ihre SWOT-Strategien nach Porter:
Abbildung 2: SWOT-Strategien, eigene Darstellung
Die S-O Strategie = Matching Strategie der eigenen Stärken und Chancen der Umwelt ist der Idealfall. Als Normstrategie gilt es diese „auszubauen“ (z.B. durch Expansion).
Die W-O Strategie = Umwandlungs- (sehr schwierig) bzw. Neutralisationsstrategie soll interne Schwächen überwinden um externe Chancen nutzen zu können. Hier bedeutet die Normstrategie „aufholen“.
Die S-T Strategie = auch Neutralisationsstrategie, nutzt die internen Stärken um die Organisation gegen externe Risiken abzusichern. Daher ist hier die Normstrategie „absichern“.
W-T Strategie = Interne Schwächen die durch externe Risiken bedroht werden gilt es zu vermeiden, sie sollten neutralisiert = abgebaut werden, u die Risiken zu mindern. Die Normstrategie lautet hier „vermeiden“.
Was bedeutet das in der Praxis? Wie ist ihre Wettbewerbsstrategie – sind Sie Marktführer, Verfolger, Mitläufer, Nischenanbieter? Wo sind Sie tätig? Macht eine Gebietsstrategie − Regional begrenzt Sinn?
Wo bieten Sie Ihre Leistung an? Versuchen Sie Schwächen oder Risiken durch Kooperationen mittels einer Marktpartnerstrategie zu lösen? Welche Auswirkung hat das auf Ihre Organisation und die Personalstrategie?
Spätestens hier wird klar, es zählt auch der Fokus. Eine SWOT Analyse mit 50 Punkten ist fast nicht abzuarbeiten, konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche. Dabei hilft vielleicht auch in Instrument, das die ganze Strategie auf ein DINa4 Blatt bringen will, der Lean Canvas.
Eine Methode alle strategischen Entscheidungen auf einem Blatt zusammenzufassen ist der sogenannte Lean Canvas. Wenn Sie sich die vorhergehenden Anregungen zu Herzen nehmen, sollte das Ausfüllen dieses Lean-Canvas in maximal 30 Minuten erledigt sein. Sollten sie länger benötigen oder gar Teile nicht beantworten (ausfüllen) können, kann das ein Zeichen sein, das Sie mit dem betreffenden Baustein Ihrer Strategie noch nicht sicher sind.
Abbildung 3: Der Lean Canvas (Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Maurya, 2013, S.27)4 und Homburg5)
Wenn das alles soweit steht …
Kommt der Kreislauf der stetigen Verbesserung. Wir als Architekten sind Änderungen ja gewohnt. Die vorgestellte Methode kann durchaus ein-zwei Mal pro Jahr gemacht werden. Es darf nicht zu oberflächlich sein, aber auch keine Doktorarbeit werden.
Vielleicht hilft zum Abschluss vor dem Marketingteil noch eine Geschichte über einen bekannten Modedesigner: Der wurde einmal gefragt: „Was ist das Geheimnis Ihres Erfolgs und Ihres Geschäftsmodells?“
Seine Antwort war: „Es gibt 1.000 Möglichkeiten erfolgreich zu sein und passend dazu 1.000 verschiedene Geschäftsmodelle. Es gibt aber nur eine einzige Möglichkeit, bei der alles ganz sicher schiefgeht: Es allen recht machen zu wollen!“
In den folgenden Beiträgen zeigen wir Ihnen wie Sie das bis jetzt erarbeitete im Marketing, und vor allem im Online-Marketing, richtig umsetzen.
Winkelmann, P. (2013): Marketing und Vertrieb: Fundamente für die Marktorientierte Unternehmensführung. (8. Aufl.). Oldenbourg Verlga: München
Backhaus, K., Voeth, M. (2011). Industriegütermarketing: Grundlagen des Business-to-Business-Marketings (9. Aufl.). München: Vahlen Deming, W. (1982). Out oft he Crisis. Cambridge, Massachusetts: Massachusetts Institute of Technology
Dillerup, R., Stoi, R. (2008). Unternehmensführung. (2.,Aufl.) München: Vahlen
Felser, G. (2007). Werbe- und Konsumentenpsychologie. (3., Aufl.) Heidelberg: Springer
Foscht, T., Swoboda, B. (2011). Käuferverhalten: Grundlagen – Perspektiven – Anwendungen (4. Auflage). Wiesbaden: Gabler
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Gassmann, O., Frankenberger, K., Csik, M. (2013). Geschäftsmodelle entwickeln: 55 innovative Konzepte mit dem St. Galler Business Model Navigator. München: Carl Hanser
Gloger, B. (2011). Scrum: Produkte zuverlässig und schnell entwickeln (3.Aufl.). München: Hanser
Helm , R., Steiner, M. (2008). Präferenzmessung: Methodengestützte Entwicklung zielgruppenspezifischer Produktinnovationen. Stuttgart: Kohlhammer
Hofbauer, G., Körner, R., Nikolaus, U., Poost, A. (2008). Marketing von Innovationen: Strategien und Mechanismen zur Durchsetzung von Innovationen. Stuttgart: Kohlhammer.
Homburg, C. (2012). Marketingmanagement: Strategie – Instrumente – Umsetzung – Unternehmensführung (4. Aufl.). Wiesbaden: Gabler
Homburg, C., Schäfer, H., Schneider, J. (2012). Sales Excellence: Vertriebsmanagement mit System (7.,Aufl.). Wiesbaden: Gabler
Johnson, G., Scholes, K. Whittington, R. (2008). Exploring Corporate Strategy (8th edition). Essex: Prentice Hall
Keller B., Klein, H-W., Tuschl, S. (2015). Zukunft der Marktforschung: Entwicklungschancen in Zeiten von Social Media und Big Data. Wiesbaden:Srpinger
Kotler, P., Bliemel, F. (2006). Marketing-Management: Analyse, Planung und Verwirklichung (10.,überarbeitete und aktualisierte Auflage). München: Pearson
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Nagl, A. (2014). Der Businessplan: Geschäftspläne professionell erstellen. Mit Checklisten und Fallbeispielen (7.,Auflage). Wiesbaden: Springer
Opelt, A., Gloger, B., Pfarl, W., Mittermayr, R. (2014). Der Agile Festpreis: Leitfaden für wirklich erfolgreiche IT-Projekt-Verträge. München: Carl Hanser Verlag
Osterwalder, A., Pigneur, Y. (2010). Business Model Generation: Ein Handbuch für Visionäre, Spielveränderer und Herausforderer. Frankfurt/Newyork: Campus
Pepels, W. (2013). Käuferverhalten: Basiswissen für Kaufentscheidungen von Konsumenten und Organisationen (2., neu bearbeitete und erweiterte Aufl.). Berlin: Erich Schmidt Verlag
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Weigand, A., Krause, S. (2011). Strategische Unternehmensführung: Konzepte, Prozesse, Instrumente (2.,Aufl.). Krummesse: Erasmus
Winkelmann, P. (2008). Vertriebskonzeption und Vertriebssteuerung: Die Instrumente des integrierten Kundenmanagements (CRM) (4.Aufl.). München: Franz Vahlen
Winkelmann, P. (2013). Marketing und Vertrieb: Fundamente für die Marktorientierte Unternehmensführung (8.Aufl.). München: Oldenbourg Verlag
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