Wie in vielen anderen deutschen Großstädten fehlt auch in Frankfurt am Main Wohnraum. Stattdessen gibt es einige leerstehende Bürogebäude, welche die Stadt laut Bebauungsplänen gerne zu Wohngebäuden umwandeln will. Eines dieser Projekte sind die Blue Towers in Frankfurt-Niederrad. Hier war von 1972 bis zur Mitte der 90er Jahre die IG Metall beheimatet.
Peter Hickl lagen Gebäudepläne aus den Jahren 1972 und vom Umbau 1992 im DWG-Format vor. Auf deren Basis hat er zunächst ein SketchUp Pro-Modell für das 13-stöckige Gebäude entworfen. „Es geht bei dieser Art von Projekten häufig erst einmal um eine ansprechende Darstellung. SketchUp Pro eignet sich hervorragend, um Kundenwünsche zu visualisieren . Außerdem lässt sich an einem Modell vieles leichter mit dem Auftraggeber besprechen,“ sagt Peter Hickl. So war schon bald klar, wie die Gewerbefläche im Erdgeschoss inklusive der Tiefgarage und dem darüberliegenden Wohnhaus aussehen sollten.
Urheber: PH2.Architektur + Stadtplanung, Furth im Wald
Peter Hickl hat sich für eine Entwurfsplanung mit SPIRIT in 2D entschieden. „Bei diesem Projekt war vorauszusehen, dass wir nur die Leistungsphasen 1-4 betreuen werden. Unser Auftraggeber wollte sehr schnell detaillierte Zeichnungen für eine entsprechende Baugenehmigung. Das Hochhaus besteht aus vielen gleichen Elementen und wir haben hier mit Referenzierungen in SPIRIT gearbeitet. Das heißt es gab eine Urzeichnung von einem Stockwerk und weitere Ebenen bezogen sich immer wieder darauf.“
Seine Kollegin Nürnberger ergänzt: „Auch die Qualitäten der Zeichenstile in SPIRIT waren wiederkehrend und ich habe daraus eine schnelle Massenermittlung zur Kostenberechnung in Excel erstellt.“
Im Zusammenhang mit der Neustrukturierung der Berufsschulen in der bayerischen Oberpfalz kam es in Furth im Wald zu einem erhöhten Platzbedarf für auszubildende Schreiner.
Das Landratsamt der Kreisstadt Cham beauftrage daraufhin PH2 2014 eine neue Halle mit zwei Werkräumen und einem Maschinenraum zu bauen (Leistungsphasen 1-9). Das Gebäude sollte zweckmäßig und trotzdem ansprechend sein. Entsprechend den hier zu unterrichtenden Berufen kam eine offene Holzrahmenbauweise zum Tragen, bei der nur die Fenster, das Dach und die Versorgungsleitungen aus anderen Materialien bestehen.
Urheber: PH2 Architektur + Stadtplanung, Furth im Wald
Zuerst erfolgte die Grundrissplanung in SPIRIT 2D. Wie bei Werkhallen üblich, sollten die Versorgungsleitungen zwar sichtbar, aber nach Meinung der Architekten auch aufgeräumt und geordnet aussehen. „Für die Kollisionsplanung der Leitungen habe ich mir die Flexibilität von SketchUp Pro zunutze gemacht“, erklärt Peter Hickl. Er exportierte dazu den Grundrissplan aus SPIRIT in das 3D-Design-Programm. Dann konnte Hickl die erforderlichen Medienversorgungen, wie zum Beispiel die Druckluftzuleitung oder Absaugungsleitungen, in SketchUp Pro zeichnen und beliebig verschieben, bis alles passte. Hier war Maßhaltigkeit sehr wichtig, damit er die Informationen später wieder in SPIRIT importieren konnte.
Im weiteren Projektverlauf erhielten die Fachplaner einen maßgenauen Plan für ihre Leitungen mit dem entsprechenden Grundriss im DWG-Format aus SPIRIT.
Elisabeth Nürnberger konnte mithilfe von AVANTI bereits sehr früh eine Kostenschätzung für die Schreinerhalle der Berufsschule Cham machen, wie es der Auftraggeber forderte. Häufig nutzt sie dazu die Kostenkennwerte des BKI (Baukosteninformationszentrum Deutscher Architektenkammern). Bei diesem Projekt jedoch gab Nürnberger die selbst abgerechneten Baupreise und Ausschreibungstexte an das BKI. Dessen Aufgabe ist das Erarbeiten und Bereitstellen von Fachinformationen auf Basis abgerechneter Bauprojekte. Um den Ausbau der Baudatenbank zu unterstützen, können Büros ihre Projekte einreichen.
Wie bereits eingangs erwähnt, hat Furth im Wald einen historischen Altstadtkern. Hier befindet sich in der Rosenstraße, ein paar Häuser neben dem Architekturbüro, eine große ehemalige Schule. Es handelte sich dabei um eine 1882 entstandene Knabenschule, die in den Jahren der Industrialisierung und dem Zuzug der Landbevölkerung gebaut wurde. Bis 1968 blieb es auch ein Schulhaus, bevor die französische Garnison dort bis 1994 einen Standort fand und das Gebäude entsprechen ihrer Bedürfnisse baulich veränderte. Die darauffolgende Volkshochschule konnte das große Gebäude nur teilweise nutzen. Der Landkreis Cham suchte nun 2016 ein geeignetes Gebäude für die Fachakademie für Sozialpädagogik und die Berufsfachschule für Kinderpflege.
Zuerst sollten die Architekten von PH2 herausfinden, ob das Gebäude dazu überhaupt geeignet wäre. Daraufhin erstellte Peter Hickl ein Flächenlayout der verschiedenen Etagen in SketchUp Pro. Er konnte damit zeigen, wie viel Platz welche Schule benötigt, inklusive der Versorgungsräume und der Verwaltung. Es war schnell klar: Die beiden Schulen passen in das Gebäude. Peter Hickl von PH2 überzeugte die Auftraggeber, dass das Gebäude in Furth der ideale Ort für die Schulen ist und bekam den Auftrag.
„Zunächst stellten wir den ursprünglichen Zustand wieder her, indem wir Wände entfernen ließen und so die hellen und großen Klassenräume von früher wieder zum Vorschein kamen. Zusätzliche Gruppenräume entstanden durch Trennelemente innerhalb der großen Klassenräume. Mit solchen Maßnahmen konnten wir den Baustil erhalten und trotzdem zweckmäßig gestalten“, erläutert Hickl.
Der Architekt hat das gesamte Gebäude in SPIRIT 2D geplant. In diesem Fall arbeitetet er auch mit Zeichenstilen für die Mengenermittlung. „Wir haben uns für diese Arbeitsweise entschieden, weil wir die Bausubstanz sehr unterschiedlich vorfanden und es aufwändiger gewesen wäre, einzelne Bauteile zu bestimmen. So haben wir beispielsweise die gemauerten Wände mit unterschiedlichen Wandstärken und variablem Putz einfach auf mehrere Zeichenstile verteilt,“ erläutert Nürnberger. „Die Zeichenstile hinterlegte ich dann mit LV-Positionen für die Ausschreibung. Bei Bestandsbauten ist diese Arbeitsweise zur graphischen Massenermittlung häufig einfacher.“
Das Finanzamt in Waldmünchen benötigte ab 2018 zwanzig neue Arbeitsplätze, die einen Neubau erforderten. Der Auftraggeber, das Bayerische Innenministerium, wollte mit dem Bau ein Zeichen setzen für die Nachhaltigkeit öffentlicher Bauprojekte. Daher sollte das neue Bürogebäude Passivhaus-Standards erfüllen unter Verwendung des regionalen Baustoffes Holz.
Für Peter Hickl von PH2 Architektur + Stadtplanung war klar, dass sich dies am besten mit einer Hybridbauweise aus Holz und Stahlbeton verwirklichen ließe. Die Holzhybridbauweise ist eine sehr nachhaltige Methode, da die Verwendung von Stahlbeton minimiert wird. Stattdessen rückt das Holz mehr in den Fokus. Holzfassaden bieten sehr gute Dämmeigenschaften, Decken aus Beton bieten ausreichend Schall- und Brandschutz.
Urheber: PH2 Architektur + Stadtplanung, Furth im Wald
Fassadenschnitt eines Passivhauses für Finanzamt Waldmünchen (in SPIRIT erstellt)
Zu Beginn machte Hickl einen Entwurf in SketchUp Pro, um das neue Gebäude mit seiner auffallenden Holzfassade im Ensemble mit dem davorstehenden Bestandsgebäude zu zeigen.
Die detaillierten Planzeichnungen für die Massivbauteile und den Trockenbau des Neubaus erfolgten dann in SPIRIT 3D bauteilorientiert. Für die Holzfassade zeichnete er wiederum in 2D. „Wir haben uns für diese kombinierte Arbeitsweise entschieden, denn der Zimmerer brauchte eine 2D-Zeichung für seine Abbundplanung der Fassade. Wir entscheiden immer situationsabhängig, welche Arbeitsweise wir in SPIRIT nutzen.“ Die Datenübermittlung des Gebäudemodells erfolgte über die in SPIRIT standardmäßig integrierte IFC-Schnittstelle. Die 2D-Zeichnungen erhielt der Zimmerer als DWG/DXF -Dateien.
„Dieses Projekt betreuen wir von Leistungsphase 1-8. Hier ist es besonders wichtig, dass wir kontinuierlich den aktuellen Stand der Kosten in AVANTI abrufen können, egal in welcher Bauphase wir sind,“ ergänzt Elisabeth Nürnberger. „Wir können die Kostenberechnungen auch bedarfsgerecht aufschlüsseln, je nachdem welche Kostenstellen wir gerade brauchen“.
Elisabeth Nürnberger, Peter Hickl und ihre Kollegen nutzen die Programme von SOFTTECH intensiv. Da kommt es manchmal zu Fragen bei kniffligen Themen oder es gibt Anregungen, was besser gemacht werden könnte. „Die Supporter können mir fast immer weiterhelfen. Ich hatte auch schon öfter Kontakt mit den Produktmanagern. Toll ist auch die Nähe zur Entwicklung, denn es gab auch schon Dinge, die ich beim nächsten Update verwirklicht sah“, erzählt Nürnberger.
Die Architekten, Stadtplaner und Bautechniker bei PH2 Architektur + Stadtplanung wissen worauf es ankommt: Gemeinsam Projekte angehen, kontinuierlich betreuen und Software so einsetzten, wie sie gebraucht wird. In dem Büro finden sich Mitarbeiter mit Kreativität, guter Organisation und einem klaren Verhältnis zu Zahlen. Das macht ihre Projekte erfolgreich und schafft zufriedene Kunden.
Urheber: PH2 Architektur + Stadtplanung, Furth im Wald
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67433 Neustadt/Weinstraße
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